Und da sind Sie dann mit einverstanden?
Weil es so toll aussieht, ist mir das dann egal. Meine Zeichnungen sind oft einfacher, und er verkompliziert die, weil er es kann, ich kann das nicht so gut. Insofern sieht das dann immer wahnsinnig gut aus. Insofern kann ich mich nicht beschweren, wenn es geändert ist. Aber am schönsten finde ich, wenn man es richtig zusammen macht, dann ist das perfektes Team Work. Es macht sehr viel Spaß, mit ihm zu arbeiten.
Lassen Sie versteckte, private Details bei den Comics in Ihre Zeichnungen mit einfließen?
Ja. lass ich. Z.B. habe ich gestern Giorgio Capazano besucht. Einmal habe ich mit Dan eine Goofy Geschichte gemacht. Da ist Goofy Pizza Lieferant. Und da heißt die Pizzeria Da Giorgio und der Pizzabäcker ist Giorgio Capazano. Und ein anderes Mal habe ich eine Geschichte gezeichnet, da kommt ein Tierladen vor. Wo man auch Hunde kaufen kann. Da habe ich in das erste Bild der Geschichte meine Frau und meine Tochter reingezeichnet. Meine Tochter will nämlich immer einen Hund haben. Und meine Tochter quengelt und zeigt auf die Tiere und meine Frau macht mit dem Zeigefinger “nein, nein, nein”. Sowas mach ich manchmal, obwohl es nicht so ganz erlaubt ist.
Das ist doch toll, wenn man seine Tochter und seine Frau in einer Geschichte verewigt hat, da haben sich die beiden doch bestimmt gefreut?
Meine Frau war nicht happy, weil ich sie da nicht sehr vorteilhaft gezeichnet habe und sie dabei auch noch schimpft.
Wenn Sie einen Tag lang eine Disney Figur in Entenhausen sein könnten, welche wäre das und warum?
Oh, da muß ich jetzt gut überlegen. Wenn ich selber aussuchen könnte wer ich da gerne wäre, ehrlich gesagt Donald Duck. Aber spaßig wird das dann nicht werden, aber interessant. Ja, ich würde mir Donald Duck aussuchen. Alles andere wäre langweilig. Das Interessante wäre dann, mir passieren oft Sachen, die auch Donald Duck passieren könnten. Einmal bin ich mit 16 in Italien mit Freunden in der Macchia rumgekraxelt. Da bin ich nachts irgendwo eine Böschung runtergerutscht. Zu der Zeit hatte ich ganz lange Haare, die alle in den Dornen drin hängengeblieben sind. Lauter völlig verrückte Sachen sind passiert. Aber während die passiert sind, was ja eigentlich schrecklich ist, hab ich aber dabei schon gedacht “oh, später werde ich mal diese Geschichte erzählen können”. Insofern stehe ich da neben mir und kann mich während dieser eigentlich bescheuerten Situation darüber amüsieren. Also, wenn ich auf diese Art eine Disney Figur sein könnte, dann würde ich gerne Donald Duck sein. Aber Donald weiß ja gar nicht, was ihm passiert. Wenn ich so wie er Donald Duck sein sollte, dann würde ich das glaub ich nicht so gerne sein.
Wie oder wann entstand die Idee zu Duckworks?
Das ist mein Studio. Ich habe lange bei Disney gearbeitet zuerst in Frankfurt und dann in Paris und dann ist das Büro umgezogen nach England. Mit den Kollegen, mit denen ich dort gearbeitet habe, habe ich noch Kontakt. Beim Studio sitzen wir nicht alle an einem Ort, sondern manchmal machen wir nur einen Job zusammen. D.h. einer tuscht etwas, der andere macht die Vorzeichnungen. Das ist eigentlich eine sehr lockere Sache. Wir sitzen da nicht zusammen, sondern manchen nur manchmal in verschiedenen Konstellationen Jobs zusammen.
Wo kann man Sie als nächstes antreffen?
Das nächste was ich weiß, es kann natürlich immer noch was vorher kommen, ist im Oktober auf der Comic Con in Zürich.
Besuchen Sie auch manchmal Disney Parks?
Ich habe ja lange da gearbeitet und als Disney Mitarbeiter hat man ja gewisse Privilegien. Da bin ich oft zum Mittagessen in den Park gegangen. Einmal kurz in Peter Pan oder die Piraten der Karibik rein, dann Mittag gegessen und dann weitergearbeitet. Zu der Zeit habe ich in Paris gewohnt, da es ja leider nicht möglich ist, direkt im Park zu wohnen.